Auf zum Traumjob Folge XXX: Dem Traumjob den richtigen Rahmen geben
Bei einem echten Traumjob stimmen nicht nur die Aufgaben mit den eigenen Fähigkeiten und Interessen sowie das Gehalt zu 100 Prozent mit den eigenen Erwartungen überein. Wie bei einem Bild bringt der Rahmen das Gemalte sehr oft erst richtig zur Geltung. „Ich habe mein Berufsleben vor einigen Jahren schon einmal so richtig umgekrempelt und nach einer steilen Karriere einen Neustart in einer anderen Branche mit einem völlig neuen Aufgabengebiet hingelegt! Aber jetzt fühle ich mich wieder am selben Punkt angekommen, wo ich vor Jahren schon einmal war und weswegen ich diese Veränderung überhaupt erst in Angriff genommen hatte“, sagte die New/Outplacement Kundin zu mir.
Nach mehrmaligem Nachfragen stellte sich heraus, dass es ihr beim letzten Jobwechsel vor allem darum ging, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen.
Sie wollte sich ihre Arbeitszeit schon immer selbst einteilen können, darüber bestimmen, wann und in welchem Umfeld sie ihre Aufgaben erledigt, und vor allem war es ihr wichtig, den Urlaub, der ihr zusteht, auch zu konsumieren. Und last but not least sollte ihre Leistung auch wertgeschätzt werden. Klingt doch gar nicht so schwierig, oder?
Was zum Traumjob auch dazugehört
Die Jobsuchmaschinen sind voll mit Inseraten, die ein interessantes Aufgabengebiet und dementsprechende Gehälter bieten. Das verleitet viele Jobsuchende, vor allem wenn die Suche schon etwas länger gedauert hat, sehr oft dazu, auf andere ebenso wichtige Zutaten, die ein zufriedenes Berufsleben mit sich bringen, zu vergessen.
Dann eben, wenn es darum geht, einen echten Traumjob an Land zu ziehen. Vieles lässt sich aus einem Inserat eben nicht herauslesen. Deshalb ist es wichtig, sich schon im Vorfeld bewusst zu machen, was für einen persönlich noch so alles dazugehört.
Für eine große Brand zu arbeiten, mag sich ja durchaus gut im Lebenslauf machen, sagt allerdings absolut gar nichts darüber aus, mit welchen Menschen sie in diesem Unternehmen tagtäglich zusammenarbeiten. Egal wie gut das Employer Branding eines Unternehmens im Vorfeld auch sein mag. Die sogenannten Arbeitsbeziehungen stellen einen wesentlichen Aspekt dar.
Ähnlich wie in einer privaten Beziehung will man auch im Berufsleben als Mensch wertgeschätzt werden. Derartiges lässt sich im Vorfeld nur erahnen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, im gesamten Bewerbungsprozess auf sein Bauchgefühl zu hören.
Ganz besonders wenn es darum geht, die zukünftigen Arbeitskollegen oder die Führungskraft kennenzulernen. Selbstverständlich hat die Entscheidung, in welcher Branche Sie arbeiten auch schon damit zu tun, auf welche Menschen Sie höchstwahrscheinlich treffen werden.
In einem akademischen Umfeld arbeiten in der Regel andere Menschentypen als in einem praktischen Umfeld und in einem künstlerischen andere als in einem unternehmerischen. Wertschätzung ist nur einer Aspekt in der Zusammenarbeit mit anderen.
Optimal ist es natürlich, wenn sich eine gewisse Haltung zur Welt oder auch ihre persönlichen Interessen zumindest teilweise in Ihrem Arbeitsumfeld widerspiegeln. Gute Anhaltspunkte mit wem man tatsächlich zusammenarbeiten möchte lassen sich ganz leicht aus dem privaten Umfeld ableiten.
Dazu empfehle ich meinen New Outplacement KundInnen einfach mal sich selbst zu beobachten, mit wem sich am liebsten auf einer Party oder anderen privaten Events unterhalten. Daraus lassen sich oft schon erste Rückschlüsse auf die Arbeitswelt ziehen.
Die optimalen Arbeitsbedingungen
Der technische Fortschritt hat unsere Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren rapide verändert und Covid-19 hat diese Entwicklungen noch zusätzlich beschleunigt. Rein theoretisch gibt es heute mehr Wahlmöglichkeiten denn je, den eigenen Arbeitsplatz nach den individuellen Bedürfnissen zu gestalten.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen werden diesbezüglich allerdings ebenfalls immer größer. Eine sich durchziehende Gemeinsamkeit ist jedoch die permanente Erreichbarkeit.
Das wiederum konterkariert dann sehr oft den Nutzen, dass der Arbeitsort selbst zwar flexibel wählbar ist und der Arbeitsplatz beispielsweise im Homeoffice individuell gestaltet werden kann, weil dadurch die vermeintliche Selbstbestimmung wieder gänzlich verloren geht.
Deshalb empfehle ich meinen New/Outplacement KundInnen sich mit einer kleinen Übung bewusst zu machen, unter welchen Arbeitsbedingungen sie am effektivsten ihren Job erledigen können.
Dazu nehmen Sie ein Blatt mit vier nebeneinander liegenden Spalten:
- In der ersten Spalte werden alle bisherigen Unternehmen eingetragen für die Sie bis dato gearbeitet haben.
- In der zweiten Spalte werden die idealen Arbeitsbedingungen, unter denen Sie in dem jeweiligen Unternehmen am effektivsten Arbeiten konnten, vermerkt. Das kann angefangen vom klimatisierten Büro über Homeoffice bis zur Gleitzeit oder eine sechste oder siebte Urlaubswoche alles sein.
- In der dritten Spalte wird jeweils wieder bei jedem Unternehmen angeführt unter welchen Voraussetzungen ihre Arbeitseffektivität ihrer Meinung nach abgenommen hat.
- Und in die vierte Spalte werden jene Arbeitsbedingungen übertragen, welche Sie am meisten ablehnen und unter denen Sie in Zukunft keinesfalls mehr arbeiten können.
Zusätzlich kann in Spalte zwei und vier noch ein Ranking vorgenommen werden, was besonders wichtig ist bzw. absolut unannehmbar ist. Damit haben Sie ihre optimalen Arbeitsbedingungen auf einem Blick.
Die eigene Bewusstwerdung der individuellen Rahmenbedingungen ist der erste Schritt, der dann im nächsten Schritt noch in der Arbeitswelt verhandelt wird. Dieser Aushandlungsprozess findet entgegen der landläufigen Meinung nicht nur im Zuge des Bewerbungsprozesses statt, weil am Traumjob wird nämlich permanent gefeilt.
Gutes Gelingen
Michael Hanschitz
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Mag.(FH) Michael Hanschitz
+43 1 997 80 74
mh@outplacementberatung.co.at
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