Artikelserie: Auf zum Traumjob I: Visionär in eigener Sache sein
Visionär in eigener Sache sein
Warum Sie nicht gleich zum Arzt gehen müssen wenn Sie eine eigene Vision haben, sondern damit die Segel in Richtung Traumjob setzen.
Die berühmten Worte des verstorbenen Altkanzlers Helmut Schmidt über seinen Parteigenossen Willi Brandt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ sind vielen von uns in Erinnerung geblieben. Wie ernst diese Aussage damals gemeint war ist heute sicherlich nur mehr begrenzt nachzuvollziehen. Denn empfehlenswert wäre der Arztbesuch wohl eher im Falle von Visionslosigkeit. Jedoch gibt es für beide Fälle wohl keinerlei hinreichend belegten Krankheitsbilder. Für die Karriereentwicklung gilt ähnliches, zumindest sind mir keine aufschlussreichen Studien dazu bekannt, die einen direkten Zusammenhang zwischen einer eigenen Vision und dem Finden des Traumjobs herstellen würden. Stellt sich die Frage also, wozu das Ganze dann überhaupt?
Wozu brauche ich eine Vision?
Visionäre verändern die Welt. Das lässt sich unterschreiben, wenn wir beispielsweise aktuell an den Tesla Gründer Elon Musk denken, der mit seinem Vorantreiben der E-Mobilität gerade mehr als nur die Automobilbranche auf den Kopf stellt. Oder den Microsoft Gründer Bill Gates, dem wir es zu verdanken haben, dass heute in jedem Büro und beinahe auch Haushalt ein PC steht. An dieser Stelle ließen sich noch unzählige Beispiele von Visionären aufzählen, die das Antlitz unserer Erde in der Geschichte der Menschheit verändert haben.
Ehrlicherweise leider nicht nur im positiven Sinne, denn ich bin überzeugt davon, dass Hitler, Stalin und Mao Tse Tung jeder für sich ebenfalls eine sehr stark ausgeprägte Vision hatten. Was alle Visionäre gemeinsam haben ist die besondere Anziehungskraft, die von Ihnen ausgeht, im positivem wie im negativen Sinne. Wir bewundern also einerseits die Visionäre als außergewöhnliche Persönlichkeiten und werden magisch von dem Bild angezogen, dass sie uns suggerieren. Eine Vision hat somit eine besondere Wirkung auf uns. Und diese Wirkung besteht nicht zuletzt auch darin, dass sie uns in gewisser Weise resilient gegenüber Rückschlägen und Widerständen werden lässt und uns sozusagen Durchhaltevermögen verleiht. Denn kein Visionär war bis dato gleich auf Anhieb erfolgreich. Auf ihrem Weg hatten sie in der Regel schon einige Steine aus dem Weg zu räumen.
Wer schon einmal eine eigene Geschäftsidee umgesetzt hat weiß wie wichtig die genannten Eigenschaften sind. Das allein reicht allemal schon aus, um mal der eigenen Vision nachzuspüren, jedoch gibt es da noch mehr. Und zwar hat eine Vision auch die Qualität von einem inneren Kompass, der uns die Richtung vorgibt, der wir folgen könnten bzw. von der wir eben angezogen werden. Im Gegensatz zu einer konkreten Idee lässt uns eine Vision flexibel nach immer neuen Möglichkeiten suchen, wie wir sie zum Ausdruck bringen können. Eine Vision ist dementsprechend weit weniger konkret, als ein Ziel oder eine Idee und somit kann sie sich auch in vielerlei Gestalt zeigen. Eine Vision ist auch dann noch am Leben, wenn eine Idee längst zu Grabe getragen wurde.
Wie finde ich meine eigene Vision?
Zugebenermaßen ist das Finden einer Vision eine Mitunter recht anspruchsvolle Aufgabe. Vor allem, da wir ja in unserem Berufs- und Privatleben daran gewohnt sind uns ständig Ziele zu setzen. Deshalb verwechseln die meisten Menschen gerne Ziele mit Visionen. Ein weiterer Schwierigkeitsaspekt liegt darin verborgen, dass sich auch gar nicht so leicht sagen lässt, was nun tatsächlich die Qualität einer Vision ausmacht bzw. der genaue Unterschied zwischen Vision, Ziel oder einer Idee ist. Anleitungen dazu was Ziele sind und wie wir sie bilden finden sich ja bekanntlich wie Sand am Meer, weniger jedoch zum Thema Vision bzw. Visionsfindung.
Was sich mit Sicherheit sagen lässt ist, dass eine Vision abstrakter als ein Ziel oder eine Idee ist. Sie kann so etwas wie ein inneres Bild der Zukunft sein. Deshalb lasse ich meine KundInnen im Karrierecoaching/Outplacement, wenn es Ihnen schwer fällt Ihre Vision mit Worten zu formulieren, tatsächlich ein echtes Bild auswählen. Das Bild ist dann der Ausdruck ihrer Vision. Eine hilfreiche Frage zur Visionsfindung ist beispielsweise: „Wie würde ein Satz lauten, der genau beschreibt, warum Sie auf dieser Welt sind?“. Zugegebenermaßen eine sehr ungewöhnliche Frage und darauf eine adäquate Antwort zu finden dauert mitunter etwas länger.
Leichter fällt es KarrierecoachingkundInnen wenn sie auf dem Visionsstuhl Platz nehmen. Das ist ein ganz normaler Stuhl, der im Raum platziert wird und der vorab als Visionsstuhl bezeichnet wird. Während dem Coaching wechseln die KundInnen zwischen dem Visionsstuhl und ihrem Ausgangsplatz hin und her. Der Karrierecoach notiert die Aussagen der KundIn auf Kärtchen. Als einleitende Frage beim Stuhlwechsel eignet sich in diesem Fall die sogenannte Wunderfrage. Mit ihr lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen. Anschließend werden die Kärtchen mit der KundIn durchgegangen und es zeigt sich sehr schnell, ob visionstaugliche Ergebnisse darunter sind. Das Prozedere kann mehrmals wiederholt und an der Vision solange gefeilt werden bis sie als passend empfunden wird. Soweit so gut, aber aufgepasst beim Nachmachen, denn Visionen können mitunter Wunder bewirken – den Traumjob eingeschlossen - gutes Gelingen! (Artikel vom 01.02.2019 im Karriereteil der Presse)
Michael Hanschitz
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Mag.(FH) Michael Hanschitz
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