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Auf zum Traumjob Folge XXIII: Traumjobsuche im Lockdown - Deja vü?

Jetzt ist es also schon wieder passiert und wir befinden uns mir nichts, dir nichts zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres im Lockdown. Die Wirtschaft wurde heruntergebremst, die Zahl der Jobsuchenden steigt kontinuierlich, die Schulen wurden geschlossen und zu den am meisten verwendeten Worten gehören wieder Homeschooling sowie Homeoffice.

So wirklich überrascht ist niemand, von manchen, so hatte man zumindest in Gesprächen den Eindruck, wurde dieser Zustand, ähnlich einer selbsterfüllenden Prophezeihung, beinahe herbeigesehnt. Jobsuchende trifft diese Maßnahme besonders hart und Durchhalteparolen sind absolut fehl am Platz – stellt sich also die berechtigte Frage wie soll es weitergehen?

Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier und das gilt auch für Krisensituationen. Beim zweiten Mal fällt einfach vieles leichter und das betrifft allen voran die innere Haltung zu sich verändernden Umfeldfaktoren.

Wenn es schon einmal gelungen ist sich darauf einzustellen, dann geht es beim zweiten Mal zumeist noch etwas schneller, weil wir ein Referenzerlebnis haben. Lerneffekte gibt es darüber hinaus zumeist auch schon mit der damit verbundenen Veränderung der eigenen Arbeitsstruktur im Homeoffice, besser gesagt im Homejobsearch.

Die Arbeitsteilung ist mit dem Partner zumeist schon ausgehandelt und der School-Lockdown hat sich sehr schnell als österreichische Lösung entpuppt, da die Betreuungszeiten für Schüler im Vergleich zum ersten Mal großzügiger genutzt werden können.

Tja, und wie beim ersten Mal wird es eben auch Gewinner- und Verliererbranchen geben. Welche, das ist mittlerweile sonnenklar, weil in manchen Branchen ist das Licht am Ende des Tunnels in weite Ferne gerückt. Das ist einerseits zwar sehr traurig. Allerdings hilft diese Klarheit gerade bei der Entscheidungsfindung wie es beruflich weitergehen soll vielen meiner Outplacement KundInnen enorm weiter.

Einen Unterschied macht es natürlich, wenn sich die persönliche Lage in der Zwischenzeit noch einmal drastisch verschlechtert hat. Dann besteht die Gefahr der eigenen Überforderung und es wichtig so schnell wie möglich zusätzliche Ressourcen zu aktivieren.

Keine Veränderung ohne Ressourcen

Denn die goldene Regel in Veränderungsprozessen lautet: „Es gibt keine Veränderung ohne Ressourcen“, egal wie attraktiv das Ziel auch sein mag. Von welcher Art diese Hilfestellungen sind, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich.

Eine Empfehlung meine New/Outplacement-Kundinnen ist es auch in dieser Zeit weiterhin im Austausch mit dem eigenen Netzwerk zu bleiben oder zu kommen, bestenfalls mit Personen, die schon einmal ähnlich schwierige Zeiten erlebt haben. Eine ganz natürliche Reaktion in einer Bedrohungssituation ist nämlich sich voll und ganz zurückzuziehen, also quasi in die eigene gedankliche Höhle.

Dadurch verstärken sich aber die oft auftretenden negativen Gedankenspiralen. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, nach Positivmeldungen Ausschau zu halten bzw. sich gegebenenfalls danach aktiv auf die Suche zu begeben. Sehr schnell wird da aus einem: „Es ist ja überall Hiring-Freeze“ ein: „Wichtige Positionen werden auch jetzt besetzt.“

Das bestätigten zudem Gespräche mit HR-Managern seit Lockdown-Beginn. Derartiges wirkt stabilisierend, steigert die eigene Zuversicht und kann Negativspiralen durchbrechen.

Konsequent umlernen

Aber das fällt gar nicht so leicht, da gerade Jobsuchende oftmals von Negativmeldungen regelrecht angezogen werden und die Wahrnehmung negativer Ereignisse auch weitaus besser geschult ist die Wahrnehmung positiver Events.

Darauf wurden wir zumeist von Kindestagen an geschult, was gerade jetzt wenig hilfreich ist. Da heißt es konsequent umlernen. Wenn es denn partout gar nicht gelingen will und möglicherweise Schlafstörungen oder gar schlimmeres hinzukommen, ist es wichtig, sich das umgehend einzugestehen und sofort professionelle Unterstützung zu Rate zu ziehen.

Für die Traumjobsuche braucht es Balance!

Das ist jetzt die oberste Devise und in Anbetracht der Überreaktionen mit der wir es derzeit in unserer Gesellschaft zu tun haben, fällt dies dem Einzelnen natürlich besonders schwer.

Denn von diesem Ungleichgewicht bleibt niemand unberührt. Deshalb ist es wichtig jetzt aktiv daran zu arbeiten. Dazu empfehle ich meinen Outplacement KundInnen in den nächsten Wochen unter anderem sehr gerne nachfolgende Übung und zwar

  1. Erstellen Sie eine Liste der momentanen Tätigkeiten und Aktivitäten, die Ihnen besonders wichtig sind. Schreiben Sie wirklich alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt.
  2. Vergeben Sie im nächsten Schritt Punkte von 1 bis 10 für die Wichtigkeit der jeweiligen Sache oder Tätigkeit. An diesem Punkt ist es wichtig einerseits ehrlich und realistisch zu sein. Denn wenn bei allen Punkten ein Zehner steht wird dies wohl schwierig umzusetzen sein, ebenso verhält es sich, wenn Sie ausschließlich Einser vergeben.

Überlegen Sie also genau, was für Sie wirklich zählt, und weshalb es wichtig für Sie ist. Sie können auch Aktivitäten streichen, die Sie nur davon abhalten, sich konsequent dem für Sie wirklich Wichtigen zu widmen. Versuchen Sie bei Ihren Entscheidungen zu einer Ausgewogenheit zwischen Lust- und Realitätsprinzip zu kommen. Im Zweifelsfall empfehle ich meinen Outplacement KundInnen dem Spaßfaktor den Vorzug zu geben.

Die Liste kann in den nächsten Wochen immer wieder zur Hand genommen und je nach Lust und Laune adaptiert werden. Der Fokus liegt jetzt einzig und allein darauf im Gleichgewicht zu bleiben und das kann nur gelingen, wenn die dafür notwendigen Energien in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.

Gutes Gelingen

Michael Hanschitz

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Kontakt

Mag.(FH) Michael Hanschitz
+43 1 997 80 74
mh@outplacementberatung.co.at

Buchveröffentlichung

Buchcover Menschen fair Behandeln von Michael Hanschitz

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